Lecture
#diskursiv: Männliche Machtspiele, brutale Bros und Patriarchen-Paranoia
Präsentation mit Clips zum Buch: Drehli Robnik, Joachim Schätz (Hg.), Gewohnte Gewalt. Häusliche Brutalität und heimliche Bedrohung im Spannungskino (Sonderzahl 2022)
15.10.2022, 19:30 Café Brennpunkt, Viaduktbogen 46-48 Freier Eintritt
Das Gaslicht flackert – nicht erst seit ein queerophober Testosterokrat zudreht, sondern seit bald 100 Jahren im Film. Das Haus, das Heim ist unsicher: für viele unleistbar – und unlebbar, gefährdet. Die Filmgeschichte weiß das. Viel von dem, was wir als Thriller kennen, beginnt da, wo Spannung, spacing, Sound und Story sich auf die Seite derer schlagen, die daheim durch ihre Nächsten bedroht sind: durch Männergewalt und Gaslighting. Diese Manipulation im Alltag machten Trump und andere Thiel Capital-Buberln zur Politik-Praxis; die Gaslight- und Hitchcock-Thriller der 1940er haben das im Vornhinein kritisch gesehen, bis zur Gänsehaut. Und heute zeigen woke Schocker wie Get Out, Swallow und Kindred: »The noise is coming from inside the house.« (Laurie Penny)
Vortrag in deutscher, Filmclips in englischer Sprache
#diskursiv is organised by Kulturkollektiv ContrApunkt
Drehli Robnik Freelance-Philosoph in Sachen Politik/Film, Edutainer. „Lebt“ in Wien-Erdberg. Autor und Herausgeber von Bänden u.a. zu David Cronenberg, Jacques Rancière, Klassen-Sehen. Jüngste Monografie: Ansichten und Absichten. Texte über populäres Kino und Politik (Hg.: A. Horwath, 2022). In Arbeit: Bücher zu Siegfried Kracauer und zu Faschismustheorie.