Film
Chan-wook Park • Südkorea 2009 • 133min
Orig. Bakjwi • korOF+dtUT • DCP
10.10.2024, 20:00
Cinematograph
• Im Anschluss: kleines Buffet • Nur mehr Restkarten an der Abendkassa erhältlich. Oder telefonische Reservierung im Cinematograph (Tel. 0512560470-50) oder Leokino (Tel. 0512560470); Öffnungszeiten beachten.
»I don’t have a faith. I’m not going to hell.«
Sang-hyun will doch nur helfen. Deshalb nimmt der katholische Priester, von einer tiefen Glaubenskrise geplagt, freiwillig an einem gefährlichen medizinischen Experiment in Afrika teil. Statt wie insgeheim erhofft an dem Virus zu sterben, kehrt er als blutdurstiger Vampir in seine Heimat zurück. Probiert er anfangs noch an Infusionen nuckelnd und somit ohne zu morden an Blut zu kommen, reißt ihn die Liaison mit der aufmüpfigen Tae-ju, die in einer gelinde gesagt dysfunktionalen Familie feststeckt, immer tiefer in den Sog aller Art fleischlicher Gelüste. Was folgt ist ein wahnwitziger Trip Richtung Hölle – sofern man denn an sie glaubt. Überbordend vor visuellen Ideen, ausufernd in der Erzählung und changierend zwischen Tragik, Horror und skurrilem Humor inszeniert der koreanische Kultregisseur Chan-wook Park seine Vampirvariation als cineastischen Blutrausch. Bakjwi (zu Deutsch Fledermaus) mäandert lustvoll zwischen Amour fou, Gewissensdrama und surrealistischer Groteske und verhandelt dabei die großen Themen Schuld, Sühne, Moral und Glaube in einer bildgewaltigen Tour de Force. Zu Recht mit dem großen Preis der Jury in Cannes 2009 ausgezeichnet. (Judith Salner)
Director Chan-wook Park Writer Émile Zola, Chan-wook Park, Seo-kyung Chung Cinematography Chung-hoon Chung Edit Jae-beom Kim, Sang-beom Kim Cast Kang-ho Song, Hee-jin Choi, Dong-soo Seo Music Young-wuk Cho
Park Chan-wook (geb. 1963) ist spätestens seit seinem großen internationalen Erfolg mit OLDBOY (2003) einer der weltweit renommiertesten koreanischen Filmregisseure. Die Mehrzahl seiner Filme war sowohl kommerziell als auch bei der Kritik ein Erfolg. Park bevorzugte von Anfang an das Genre des Thrillers, dem er aber völlig eigene Akzente zu geben vermochte, und er versetzte seine Geschichten oft mit Einlagen schrägen Humors und plötzlichen Schockeffekten. Ein besonderes Kennzeichen der Filme Parks ist auch ihr ausgefeiltes visuelles Design, sowohl was die Kameraarbeit als auch die Ausstattung oder die Kostüme betrifft. (dff.film)