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9th Edition Apr 02 – 06, 2025 Innsbruck, Austria

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Film

Il mio corpo per un poker – Mein Körper für ein Pokerspiel

Lina Wertmüller • IT 1968 • 99min

DCP • itOF+enUT

11.10.2023, 20:30 Leokino

»I have never allowed a man to kiss me. The only one who tried is dead.« (Belle Starr)

Schnelle Pferde, schwitzende Gesichter, scharfe Schützen – Mein Körper für ein Pokerspiel hat alles, was ein unterhaltsamer Italowestern braucht. Doch hier prügelt, schießt und raucht sich nicht irgendein schmutziger Cowboy durch den Film, sondern die wunderschöne Banditin Belle Starr, die sich vornehmlich alleine durchschlägt und auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Bei dem namengebenden Pokerspiel gegen den Bandenführer Larry Blackie entspinnt sich zwischen den beiden Outlaws eine eigenwillige Beziehung zwischen Leidenschaft und Machtspielen. Als es dann um einen Diamantenraub geht, werden aus den verhinderten Liebhabern verbitterte Rivalen.

Mein Körper für ein Pokerspiel ist der einzige unter weiblicher Regie entstandene Italowestern, der auch noch eine Frau als Hauptdarstellerin zeigt. Wertmüller sprang als Ersatz für den ursprünglichen Regisseur ein. Ein Glück für den Film, denn Wertmüller schrieb das Drehbuch komplett um, strich Massenszenen und stellte stattdessen die abgebrühte Revolverheldin in den Mittelpunkt. Zwischen markigen Sprüchen und Kampfszenen nahm sich Wertmüller Zeit für die psychologische Figurenzeichnung und fügte so dem Genre eine untypisch komplexe Figur hinzu. (Judith Salner)

Digitale Filmeinführung: Sabine Schöbel (*1962, promovierte Filmwissenschaftlerin, Kulturmanagerin und Experimentalfilmerin)

Über die Reihe GRRRLS TRIPPIN’ – BON VOYAGE!

Director, Writer Lina Wertmüller • Cinematography Alessandro D’Eva • Edit Renato Cinquini • Cast Elsa Martinelli, Robert Woods, Luigi Montefiori, Bruno Piergentili • Music Charles Dumont • Producer Oscar Righini

Lina Wertmüller (*1928 in Rome; † 2021 in Rome) war eine italienische Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Ihre Filme drehen sich um den Kampf der Geschlechter und verhandeln gesellschaftspolitische Themen. 1977 wird die „Komödienregisseurin“ (FAZ) als erste Frau für den Oscar nominiert – für den Skandalfilm Sieben Schönheiten (1975). 2019, zwei Jahre vor ihrem Tod, erhielt sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk.